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Mein Krankenkasse und ich

In einem gesunen Körper lebt ein gesunder Geist
Kennt man - gelle - aber die Konsequenz ist dass wenn Geist und Körper nicht zusammen passen, das zuerst der Körper im Vordergrund steht. Wenn man also sagt bei mir passt da was nicht zusammen - Was kommt dann als Aussage? Der Geist ist krank! Im laufe des Antrags Maratons muss man auch tatsächlich nachweisen das man doch noch alle Tassen im Schrank hat. Das ist Teil der Beurteilungsrichlinien vom MDK.
Der MDS (Dachverband der auf Länderebne organisierten MDKs) hat eine entsprechende Richtlinie erstellt nach der vorzugehen ist. Es gab schon länger Richlinen, die sogenannten Standards of Care (SoC) und dass was sich der MDS da leistet ist eine Verschärfung. Aus allen könnte/sollte/Empfehlungen sind beim MDS ein Muss geworden.
Ich bin bei der Technikerkrankenkasse und fühle mich dort schlecht behandelt; soweit der Einstieg
Ich übe mal hier mein Recht auf Meinungsausübung aus - und ja mir ist klar das man als Betroffen eine andre Sichtweise hat wie ein Beurteiler und ein unbeteiligter Dritter.

Der Ereignisablauf mit der TK im zusammenhang mit meiner Transidenten Störung:
Mein neues Leben als Frau begann auch mit einem Umzug, von daher ist ja eine Adressänderung angesagt, ich also hin zu meiner Geschäftsstelle und dort meine neue Adresse bekanntgegeben. Da ich schon mal da bin habe ich nett gefragt ob denn als Erleichterung für den Alltagstest, den ich nun starte, ein Krankenversicherungsausweis mit weiblichen Vorname drin ist. Da ich es mit einem netten Menschen zu tun hatte, ging das. Ich bekam also meine neue Krankenversicherungskarte mit weiblichen Vornamen.
Ich hatte den Ausweis ein paar Monate in Gebrauch, als ich auf die Idee kam: Hey, frag doch mal die Kasse welche Voraussetzungen ich denn so für die gewünschten Geschlechtsangleichende Massnahmen wie -Bart ab in Form von Epilation - und ich sage es mal bewusst salopp -weg mit der Pinkelhilfe- erfüllen muss - sprich welche Unterlagen ich denn so beibringen muss.
Ich schreibe also ein entsprechenden Brief an die TK - Ergebnis : auf die Frage zur OP wurde garnicht eingegangen und die Liste der Unterlagen für die Nadelepilation war auch nicht richtig, wie sich später rausstellen sollte. Was aber sofort in die Wege geleitet wurde von der Sachbearbeiterin war: Ungültigmachung meines Krankenversicherungsausweises und erteilung eines neuen Ausweises mit alten männlichen Namen. Meine Schlussfolgerung aus der Erfahrung: Die mag dich nicht.
Dann nach längerer Zeit hatte ich alle geforderten Unterlagen zusammen - und siehe da eine Ablehnung des Antrags weil Unterlagen fehlen - da war mir klar: hier wirst du nicht für voll genommen - warum sonst zuvor eine falsche Auskunft? Warum sonst eine fehlerhafte Anforderungsliste?
Nachdem ich dann auch noch die fehlenden Unterlagen besorgt hatte (Dauer ca. 6 Monate) - erneute Antragstellung.
Zuerst ging der Antrag an meine bekannte Adresse und von dort gingen die Unterlagen zum MDK. Die TK braucht übrigends minimum eine Woche um ein Brief zur Kenntnis zu nehmen (wobei ich mir nicht sicher bin ob die gelesen werden) - manche Reaktionen der Sachbearbeiterinnen lassen darauf schliessen das die Briefe nicht richtig gelesen werden - aber das nur nebenbei).
Jedenfalls kam dann eine Ablehnung meines Antrags auf Kostenübername der geschlechtsangleichenden Massnahmen. Die Begründung:
... die Voraussetzungen gemäss der Richtlinien sind nicht gegeben
Welche Richlinen wird natürlich Verschwiegen - die eigenen, die vom MDS oder doch andre ? Und wozu auch einem Menschen, der in Augen der Beurteilerin scheinbar drittklassig ist, mitteilen was denn nicht erfüllt ist.
Bis heute habe ich seitens der Sachbearbeitung keine Akteneinsicht bekommen (trotz schriftlicher Anforderung) oder das MDK Gutachten von den Sachbearbeiterinnen bekommen. Darum meine Meinung, ich werde da nur drittklassig angesehen - minderwertige haben halt keine Informationsrechte bei der TK.
Das Ablehnungsschreiben vom MDK Hessen ging dann doch an meine Therapeutin und dort erfuhr ich denn was denn so falsch war:
Es stellt sich raus das ich auf Grund meines Alters und meines Aussehens die Richtlinen nicht erfülle. Nun diese Denkweise ist ja nicht neu - der Mensch ist ein Kostenfactor und muss es sich in der heutigen Gesellschaft einer Kosten / Nutzenrechnung unterziehen. Es fängt also bei einer Randgruppe an: Medizinische Behandlungen nur bis zu einem gewissen Alter.
Ich lege also ein Widerspruch ein - dazu hat man einen Monat Zeit - erst nachdem ich das Widerspruchschreiben in der Niederlassung abgeben hatte, und somit ein Nachweis für den Eingang hatte, wurde der Widerspruch zu Kennnis genommen - die vorherigen Briefe muss die Post verbummelt haben da ich auf die keine Raktion erhalten hatte...
Im erneuten Gutachten vom MDK denkt man doch anders Alter und Aussehen sind dann doch kein Hinderungsgrund mehr. Ich bekomme meine Zusage.
Die Zusage aber mit Auflagen für die Nadelepilation die effektiv verhindern das ich zu der Behandlung komme. Zusammenfassend: Bei der TK gibt es keine sinnvolle Behandlung gegen Haare im Gesicht. Pragmatische Lösungen die schneller zum Ziel führen erst recht nicht. Sonst währe es ja möglich z.B schwarze Haare mit Laser zu entfernen (ginge schneller und daher auch preiswerter wie eine Nadelepilatin)
Also weiterhin rasieren :-(
Inzwischen habe ich auch der Krankenkasse gekündigt und bin in einer andren. Fehlinformationen, Behandlung wie ein Menschen zweiter Wahl und Desintresse für die Patientin kann ich auch woanders haben. Lustig fand ich es das die Sachbearbeiterin bei dem Mitgliedsservice es nicht verstehen konnte warum ich von der tollen Techniker Kasse Abschied nehme.
Ich kann nur raten das man als betroffene TS nicht in der Techniker Kasse bleibt - das macht den Transit nur schwerer.